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Orkney-Inseln von Schottland

Die ungefähr 100 schottischen Inseln des nordöstlich des Festlands von Schottland gelegenen Orkney-Archipels umfassen eine Fläche von etwa 990 qkm. Auf der mit ungefähr 530 qkm mit Abstand größten Orkney-Insel, The Mainland, leben 15.000 der 20.000, oft „Orkadier“ genannten, Orkney-Bewohner. Der vier Seemeilen breite Pentland Firth, ein wegen der hier herrschenden rauen Wind- und Tidenverhältnisse extrem schwer zu befahrendes Seegebiet, trennt die schottische Festlandsgrafschaft Caithness von Hoy (400 Einwohner), der mit 143 qkm zweitgrößten Insel der Orkneys. 80 km nordöstlich der Orkneys liegt die benachbarte Inselgruppe der Shetlands.

Anreise

Orkney-Besucher haben für ihre Anreise die Wahl zwischen dem Luft- und dem Seeweg. Mit der schottischen Regional-Luftlinie Loganair kann von Edinburgh, Inverness, Aberdeen und Glasgow der kleine Flughafen nahe der Inselhauptstadt Kirkwall (6.000 Einwohner) auf Mainland angeflogen werden. Häufiger wird allerdings die Möglichkeit genutzt, vom Caithness-Fährhafen Scrabster mit einer der Fähren der NorthLink Ferries den Inselhafen Stromness (2.000 Einwohner) auf Mainland oder von Aberdeen aus den Hafen von Kirkwall zu erreichen. Daneben gibt es einige, zum Teil nur im Sommer betriebene, Fährverbindungen der Pentland Ferries von Caithness zur Insel South Ronaldsay.

Geschichte

Die ältesten Hinweise auf eine Besiedelung der Inseln gehen auf die Zeit vor über 5000 Jahren zurück. Eine wichtige Sonderheit der Geschichte der Inseln ist die jahrhundertelange enge Verbindung zu Norwegen. Ob und wie norwegische Wikinger, die im Frühmittelalter die Inseln besiedelt haben, sich bereits bei ihrer Ankunft mit hier nachgewiesenen schottischen Pikten auseinandersetzen mussten, ist ungeklärt. Gesichert ist aber die Erkenntnis, dass die Orkneys bis ins 15. Jahrhundert Zentrum eines norwegischen Fürstentums gewesen waren, das 1470 unter die Kontrolle der schottischen Krone geriet und seitdem das weitere politische Schicksal Schottlands teilte. Weltweit bekannt wurden die Orkneys durch die Bedeutung ihrer von den Inseln eingerahmten Bucht Scapa Flow, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg eine wichtige strategische Rolle als Flottenstützpunkt spielte. Die Bewohner der fruchtbaren, beinahe baumlosen Orkneys waren ursprünglich traditionell vor allem Bauern sowie Schaf- und Rinderzüchter. Auch heute ist die Landwirtschaft immer noch von herausragender ökonomischer Bedeutung für die Inseln. Daneben werden aber Bereiche wie Tourismus, Ölwirtschaft und Dienstleistung zunehmend bedeutender.

Orkney-Inseln

Orkney-Inseln ©iStockphoto/BethWolff43

The Heart of Neolithic Orkney

Zu den wichtigsten britischen Sehenswürdigkeiten gehören die zahlreichen archäologischen Ausgrabungsfunde auf den Orkneys wie insbesondere das mit dem Begriff „The Heart of Neolithic Orkney“ bezeichnete, seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Ensemble bedeutender jungsteinzeitlicher Artefakte auf Mainland. Dazu zählen das Erdwerk Stones of Stenness und der an das kleinere Stonehenge erinnernde Ring of Brodgar sowie der Grabhügel Maes Howe. Sehenswert ist auch das Steinzeitdorf Skara Brae in der Nähe von Stromness.

Aber auch neuzeitlichere Sehenswürdigkeiten machen einen Urlaub auf den landschaftlich beeindruckenden Inseln zu einem Erlebnis. Unbedingt zu empfehlen ist zum Beispiel ein Besuch der nördlichsten Whisky-Brennerei Großbritanniens, der „Highland Park“-Destille in Kirkwall. Und: Ein Ausflug zum aufgelassenen Scapa Flow-Stützpunkt Lyness ist eine hochinteressante Reise in die jüngste Kriegshistorie Europas. Ebenso ein Blick in die „Italian Chapel“, einer 1942 von italienischen Kriegsgefangenen zu einem Gotteshaus umfunktionierten Nissen-Hütte. Wer die Orkneys besucht, sollte nicht versäumen, den hier produzierten hervorragenden Schafskäse zu probieren oder Meeresspezialitäten wie Austern, Lachs und Hummer zu genießen.

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