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Schottland und sein Whisky

Whisky wurde in Schottland vermutlich bereits im 6. Jahrhundert aus Getreide und Trester hergestellt. Der erste Nachweis schottischer Herstellung ist auf das Jahr 1494 datiert. Getrockneter Torf diente als Brennmaterial, was dem schottischen Nationalgetränk eine leicht rauchige Note verlieh. Whisky war nicht nur dem schottischen Adel vorbehalten, auch das einfache Volk verstand sich auf die Herstellung. Da diese meist nur über Gerste verfügten, brannten sie den Malt-Whisky. Auf Grund des eigenwilligen Geschmacks beschränkte sich der Siegeszug des schottischen Whisky zunächst nur auf das eigenen Land. Eine Revolution widerfuhr der Whisky-Brennerei im 19. Jahrhundert, als die Brennapparatur erfunden wurde. Ein Fortschritt, der den Whisky allerdings sein torfiges Aroma kostete. Schottischer Whisky lagert in der Regel in alten Bourbon- oder Sherry-Fässern aus Eiche. Einst ein aus finanziellen Gründen verbreitetes Verfahren, verleiht diese Lagerung dem Whisky bis heute seinen individuellen Charakter. Ein Whisky, der sich Original schottischer Whisky nennen darf, besitzt eine mindestens dreijährige Reife. Viele Sorten lagern jedoch üblicherweise fünf Jahre und mehr.

Unterschiede des schottischen Whisky

Für den Single Malt verwendet man gemälzter Gerste (Malz), während für den Single Grain ungemälzte Gerste, Mais oder Weizen zur Herstellung genutzt wird. Für einen Blended Whisky werden verschiedene Whisky-Sorten gemischt. Blended Malts oder auch Pure Malts werden aus unterschiedlichen Single Malt Whiskys verschnitten. Einer der bekanntesten Vertreter der Blended Malts ist Johnnie Walker Green Label. Sehr viel rarer sind die, nur aus Grains hergestellten Blended Grains. Blendet Scotch Whisky entsteht aus dem Verschnitt von Grains mit Single Malt Whiskys, zu den Blendet Scotchs zählen beispielsweise Ballantine’s oder Johnnie Walker Red Label. Nach dem Verschnitt müssen die Mischungen nochmals in die Lagerung, um sich charakterlich zu verbinden.

Regionale Unterteilung des Schottischen Whisky

Vorweg bleibt festzustellen, dass bisher keine einheitliche regionale Unterteilung des Schottischen Whisky existiert. Dennoch versucht man die Produkte der regionalen Destillerien, unter anderem an Hand ihres geschmacklichen Charakters zuzuordnen. So erstreckt sich entlang des Flusses Spey die Region Speyside, die durch die Grafschaften Banffshire und Morayshire führt. Als eine Whisky-Enklave in mitten der Highlands, gilt Speyside als eigenständige Whisky Region. In dieser Gegend sind mehr als 50 Destillerien angesiedelt, Speyside gilt als das Herzstück des Schottischen Whiskys und produziert einen feinen, milden und runden Whisky. Die Whiskys der den nördlichen Teil Schottlands durchziehenden Highlands, haben in der Regel einen kräftigen Geschmack gemeinsam. Highland Whiskys werden weiter gehend unterteilt, in die Regionen Central Highlands, Eastern Highlands, Northern Highlands und die Western Highlands. Wer eher einen leichten, weichen Whisky liebt, der findet diesen in den in Süden gelegenen Lowlands. Auf Islay, der südlichsten und fruchtbarsten schottischen Insel der Inneren Hebriden, wird ein ausgesprochen kräftiger und starker Whisky hergestellt. Einziges gemeinschaftliches Charakter-Merkmal der übrigen ‚Insel-Whiskys‘ ist der aus der Seeluft resultierende leicht salzige Geschmack. Insel-Whisky wird unter anderem auf Arran, Mull, Jura und Orkney hergestellt.

Whisky

Whisky ©iStockphoto/Shaiith

Schottische Destillerien

    • Cardow: In der Region Speyside wird in der Destillerie Cardow unter anderem Whisky für Johnnie Walker Blends hergestellt. Eine Besichtigung führt vorbei an den Fermentierungstonnen, durch den Destillations-Bereich, die Malzmühle und führt die Besucher durch die Lagerhäuser. Natürlich fehlt die abschlieszlig;ende Whisky-Verkostung nicht, die Gäste dazu ermuntert einige Andenken in flüssiger Form mit nach Hause zu nehmen.

 

    • Glenfiddich: Ebenfalls in Spyside gelegen, liegt in Dufftown – neben sechs anderen – die einzige zu besichtigende Destillerie Glenfiddich. Ein wenig Disney-Like erwarten die Besucher hier sogar eine interaktive Show, aber selbstverständlich auch Führungen. Eine Besonderheit von Glenfiddich ist, dass die Destillerie über eine eigene Abfüllanlage verfügt. Wirklich beeindruckend ist der Giftshop von Glenfiddich, der zumindest gröszlig;enmäszlig;ig seines Gleichen sucht.

 

    • Glenmorangie: Die in den Notherrn Highlands gelegene Destillerie Glenmorangie, ist eine telefonische Voranmeldung zu einer Besichtigung sinnvoll. Die Gäste erwartet eine interessante und äuszlig;erst kurzweilige Führung. In Glenmorangie ist auch die destillerieeigene Fassbinderei zu besichtigen. Neben Whisky-Wochenenden bietet Glenmorangie auch ein Galadinner, mit schottischen Spezialitäten wie Haggis. Für angemessene Unterhaltung sorgen Sackpfeifer und Tanzeinlagen.

 

    • Macallan: Auch für diese in Speyside gelegene Destillerie, sollte man eine Führung telefonisch vereinbaren. Da Macallan keine ‚Touristen‘-Destillerie ist, sucht man hier vergeblich nach einem Giftshop. Eine Besonderheit der Produktion ist, dass für die Lagerung ausschlieszlig;lich Sherry-Fässer verwendet werden – jedes nur ein einziges mal. Fässer für Macallan werden in Spanien hergestellt und nur mit speziellen Sherry-Sorten gefüllt.

 

    • Royal Lochnagar: In unmittelbarer Nachbarschaft zu Balmoral Castle liegt die Royal Lochnagar Destillerie. Auch hier gibt es einen abschlieszlig;enden Probetrunk und im familiären Restaurant des Visitor-Centre kann man sich nach der Führung stärken. In Royal Lochnagar wandelt man auf historischen Spuren, denn sie wurde einst durch einen Besuch von Queen Victoria mit samt der königlichen Familie ‚geadelt‘.

 

  • Strathisla: In Keith (Speyside) findet man die Destillerie Strathisla, die man auf eigene Faust erkunden kann. Die Mitarbeiter stehen den Besuchern gerne für Fragen offen. Eine schöne Sache, so kann man wirklich einen Blick hinter die Kulissen werfen und bekommt auch auf auszlig;ergewöhnliche Fragen, kompetente Antworten. Lediglich die Lagerhäuser sind nur mit einer autorisierten Person zu besichtigen. Überaus interessant und lehrreich ist auch das ‚Nosing‘, bei dem man verschiedene Whiskys erschnüffelt. Der Eintritt in Strathisla ist etwas höher als in anderen Destillerien, allerdings gibt es hier zum Abschluss auch noch Shortbread und Tea (oder Kaffee).

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